Nutzung, Bauzeit:
Städtebauliche Situation, Nachbargebäude:
Geschossigkeit und Dachform:
Baukörpergestaltung:
Bezug von Baukörper und Dachform zur Umgebung:
Fassadengestaltung:
Detaillierung:
Materialien und Farbgebung:
Bezug der Materialien und Fassadengestaltung zur Umgebung:
Abschließende Bewertung: –
Der Innenhof im Gebäudeblock zwischen Hagenmarkt, Wendenstraße und ehemaliger Markthalle ist seit längerer Zeit Adresse mehrerer Firmen, Büros und Arztpraxen. Daher erhielt er 2015 eine eigene Straßenbezeichnung: Hagenhof. Im gleichen Jahr wurde hier an Stelle eines Flachbaus aus den Nachkriegsjahren ein zweigeschossiger Neubau errichtet. Dieser schließt an die östliche Hofbebauung an und begrenzt den Hagenhof an seiner Südostseite. Das Gebäude beinhaltet zwei Arztpraxen und Räumlichkeiten zur Bearbeitung von Medikamenten.
Das Haus präsentiert sich als Kubus mit sehr flach geneigtem Dach und Putzfassaden im Wärmedämm-Verbundsystem. Das Dach ist hinter entsprechend hochgezogenen Traufen verborgen. Eine lebhafte rote Farbgebung der Putzfronten hebt das Gebäude aus der gänzlich von Nachkriegsbauten geprägten Umgebung hervor. Der Eingang befindet sich an der Südseite, dem kleineren Bereich des Hagenhofes. An der Ostseite ist das Haus dort auf ein Geschoss heruntergestuft, um die Belichtung der Wohnungen im Haus Wendenstraße 1 nicht zu beeinträchtigen.
In die Fassaden sind, den Nutzungen der Innenräume entsprechend, Fensteröffnungen verschiedener Form und Größe eingeschnitten. Bodentiefe Quadratfenster wechseln mit hochrechteckigen Einzelfenstern und quer gelagerten Fensteröffnungen. Die Fensterlaibungen sind mit einem dunkleren Rotton faschenartig betont, wobei die großen Fenster asymmetrisch umfasst sind. Graue Fensterprofile kontrastieren zur kräftigen Farbigkeit der Fassaden. Der Eingang an der Südseite ist eingezogen. Bestandteile der knappen Detaillierung sind eine feine Putzfuge am Geschossübergang, eine minimale Blechkante an der Traufe und Regenfallrohre.
Im Maßstab fügt sich das Gebäude gut in den Hofraum ein und wirkt mit seiner intensiven Farbgebung als Blickfang. Die Fassadengestaltung zeigt sich jedoch ohne Ordnung und erscheint willkürlich, auch wenn die Fensteröffnungen an den inneren Strukturen orientiert sind. Damit zeigt die Architektur ein eher unruhiges Erscheinungsbild und steigert die inhomogene Gesamtwirkung der Baulichkeiten im Umfeld der Hofsituation.