Nutzung, Bauzeit:
Städtebauliche Situation, Nachbargebäude:
Geschossigkeit und Dachform:
Baukörpergestaltung:
Bezug von Baukörper und Dachform zur Umgebung:
Fassadengestaltung:
Detaillierung:
Materialien und Farbgebung:
Bezug der Materialien und Fassadengestaltung zur Umgebung:
Abschließende Bewertung: –
Im Jahr 2010 entstand an Stelle einer eingeschossigen, provisorischen Bebauung an der westlichen Bohlwegseite der Neubau eines Bankhauses. Das sechsgeschossige Gebäude befindet sich neben dem Durchgang zur Schlosspassage und zeigt dort, an der Rückseite, einen zweigeschossigen Flügelbau. An beiden Seiten schließen typische Rasterbauten der 1950er/60er Jahre an, wie sie diesen Abschnitt des Straßenzuges insgesamt charakterisieren.
Das Gebäude zeichnet sich durch großflächige Verglasungen aus, die in ein Rahmengerüst eingebunden sind. Erd- und 1. Obergeschoss sind zusammengefasst, hier geht der Blick in einen entsprechend hohen Eingangsraum mit Empore. Darüber befinden sich weitere Stockwerke und ein zurückgesetztes, niedriges Staffelgeschoss. Das Rahmengerüst flankiert die Gebäudekanten und markiert die Geschossübergänge. Dieses ist prägendes Element der Fassade und mit dunkel-anthrazitfarbenen Wandverkleidungen aus Eternitplatten versehen. Ein entsprechend gestalteter Rahmen markiert auch die mittige Eingangssituation.
Die Glasflächen zeigen eine großzügige, vertikale Binnenteilung mit schlanken Profilen. In den drei oberen Stockwerken sind die Verglasungen leicht gegeneinander aufgefaltet und erzeugen damit einen prismatischen Eindruck. Hinter den Glasfronten zeigen sich silberfarbene Rundstützen. Als Sonnenschutz fungieren Jalousien aus Metall.
Die Rückfront zur Schlosspassage ist geschlossener und mit Fensterbändern ausgebildet. Die Wandflächen sind hier, wie auch am Seitenflügel, ebenfalls mit anthrazitfarbenen Verkleidungen versehen. Vor der Rückfront befindet sich ein Aufzugsturm, daneben ein vertikales Schlitzfenster zur Belichtung des Treppenhauses.
Das Gebäude ordnet sich städtebaulich in den Duktus der Bohlweg-Bebauung ein. Mit dem dunklen Rahmengerüst und den kaum gegliederten Glasflächen bildet es jedoch eine Zäsur. Bei den benachbarten Fassaden existieren eher kleinteilige Raster und helle Farbgebungen. Solche Farbgebungen wurden 2009 auch durch einen Gestaltungsvorschlag der Stadt Braunschweig für die Verbesserung des Erscheinungsbildes dieser Häuserzeile gegenüber der Schlossfassade empfohlen. Das Bankgebäude bewirkt somit trotz seiner ambitionierten Architektur eine gewisse Beeinträchtigung für die beabsichtigte Vereinheitlichung und Aufwertung eines teilweise auch von banalen Bauten geprägten Straßenzuges.