Nutzung, Bauzeit:
Städtebauliche Situation, Nachbargebäude:
Geschossigkeit und Dachform:
Baukörpergestaltung:
Bezug von Baukörper und Dachform zur Umgebung:
Fassadengestaltung:
Detaillierung:
Materialien und Farbgebung:
Bezug der Materialien und Fassadengestaltung zur Umgebung:
Abschließende Bewertung: –
An der Westseite des Wilhelmitorwalls befindet sich auf der Parzelle Nr. 32 ein Villenbau des 19. Jahrhunderts mit Putzfassade. Das Haus zeigt sich äußerlich in den Formen der Zeit um 1900, stammt jedoch als Fachwerkbau noch aus den Jahren um 1850. Es ist ein zweigeschossiges Gebäude mit fünf straßenseitigen Fensterachsen, Traufgesims und Walmdach. Der Sockel besteht aus Werksteinmauerwerk. Die symmetrische Fassade ist durch einen dreiachsigen Risaliten mit Dreiecksgiebel zentriert. Mit dem Verputz sind die Fassaden durch Gesimse und scheinbares Quadermauerwerk als Massivbau gestaltet. An den hochrechteckigen Fenstern sind hölzerne Rahmen und Gesimsverdachungen angebracht, im Erdgeschoss kommen Fensterläden hinzu.
Seit 2008 wird das ehemalige Wohnhaus gewerblich für Büros genutzt und wurde dafür zu diesem Zweck baulich erweitert. An der Nordwestseite des Gebäudes entstand ein zweigeschossiger Flügelbau mit abgewinkelter Fassade zur benachbarten HeinrichMack-Straße. Der im Grundriss L-förmige Anbau übergreift einen Teil der Nordfassade und auch die Rückfront des Altbaus.
Im Anschluss an den historischen Wohnbau tritt der Anbau mit einer vollflächigen Verglasung in Erscheinung, in die der Eingang integriert ist. Die transparente Fassadengestaltung erstreckt sich auf den anschließenden Erdgeschossbereich des Flügelbaus und gibt den Einblick in den zweigeschossigen Eingangsbereich und das im Inneren sichtbare Fachwerk des Altbaus frei. Die Teilungen der Glasflächen bestehen aus grauen Profilen, über dem Eingang befindet sich ein Vordach in gleicher Farbgebung. Der graue Farbton ist von den Fensterfaschen und -läden des Altbaus übernommen.
Im hinteren Bereich des Anbaus und im Obergeschoss sind die Fassaden mit kleinteilig gegliederten Paneelen verkleidet. Die Verkleidung ist durch feine Profile horizontal gegliedert und erinnert mit den Farbwechseln an Quadermauerwerk. Mit den grünen, transluzent wirkenden Farbtönen wird dieser Eindruck jedoch persifliert und eine Verbindung zum Grünraum geschaffen. Im Obergeschoss der Nordfassade befindet sich ein Fensterband. Über dem Eingang kragt der der hier schwebend erscheinende Fassadenbereich als Wandscheibe aus. Die hofbzw. gartenseitigen Fronten des Anbaus sind über beide Geschosse wandhoch verglast.
Das Haus befindet sich auf einem großzügige Gartengrundstück, das sich sich über die Parzellen Wilhelmitorwall 31 und 32 erstreckt. Es wird teilweise auch als Parkplatz für die PKW der Mitarbeiter in den Büros genutzt.
Der sorgfältig und durchaus ansprechend gestaltete Anbau überformt das historische Gebäude und stört ihren Charakter als freistehender Villenbau. Gravierend ist der Aspekt der monofunktionalen, gewerblichen Verwendung des Gebäudes und die Nutzung des Grundstücks für PKW-Stellplätze.