Nutzung, Bauzeit
Städtebauliche Situation, Nachbargebäude
Geschossigkeit und Dachform
Baukörpergestaltung
Bezug von Baukörper und Dachform zur Umgebung
Fassadengestaltung
Detaillierung
Materialien und Farbgebung
Bezug der Materialien und Fassadengestaltung zur Umgebung
Abschließende Bewertung: + +
Die Mandelnstraße ist ein kurzer Straßenzug und verbindet den Ägidienmarkt mit dem westlichen Bereich des Magniviertels. An seiner Nordseite ist noch ein kleines Ensemble historischer Bebauung erhalten geblieben. In der südlichen Straßenflucht entstand 1998 ein Bürohaus, das eine seit dem Zweiten Weltkrieg existierende Baulücke füllt.
Der viergeschossige Neubau gliedert sich in einen straßen- und einen hofseitigen Gebäudeteil mit Flachdächern. An der Straßenfront nimmt das Bürohaus die Traufhöhen der benachbarten, schlichten Putzbauten auf. Daher existiert über dem nördlichen Fassadenbereich ein Versprung von drei zu vier Geschossen. Am Südende ist eine breite, über zwei Geschosse reichende Hofdurchfahrt angeordnet. Der hofseitige Gebäudeteil ist, der Grundstücksfläche angepasst, als dreieckiger Baukörper ausgebildet. Hier ist das Erdgeschoss weit eingezogen, sodass ein überdachter Vorbereich mit Stahlstützen entsteht.
Die Straßenfassade ist weitgehend transparent gestaltet und zeigt wandhohe Verglasungen. Wandflächen sind auf schmale, weiß gestrichene Streifen an den Gebäudeenden und an den Geschossübergängen reduziert. Die Fassadengliederung ist betont horizontal und glatt. An der Hofdurchfahrt ist ein zweigeschossiger Eingangsbereich ausgebildet, was an dem hier nicht durchlaufenden Geschossübergang ersichtlich wird.
Die Glasflächen zeigen eine großmaßstäbliche Gliederung durch Pfosten und Riegel. In den Glasflächen befinden sich im Wechsel über bzw. unterhalb der Fensterfelder angeordnete, schmale Metallpaneele. Entsprechende Metallelemente zeigen sich in wandhoher Ausführung auch an den Gebäudeenden. An der Hoffassade ist in den entsprechend der Straßenfront gestalteten Obergeschossen ein Sonnenschutz aus Metalllamellen angebracht. Die Decke der Durchfahrt wird von vier schlanken Rundstützen aus Stahl getragen. Sie bilden eine breite, mittlere Einfahrt und schmale, seitliche Durchgänge.
Das ursprünglich für ein renommiertes Architekturbüro konzipierte Gebäude ist einer der am konsequentesten modern gestalteten, jüngeren Neubauten der Innenstadt. Mit seiner eleganten Fassade fügt er sich dennoch in den Straßenraum der Mandelnstraße ein, obwohl die weitgehende Verglasung und rigide horizontale Gliederung mit der umgebenden Bebauung stark kontrastiert. Die positiven Qualitäten des Hauses sind die Transparenz der Fassade, eine sorgfältige Detaillierung der knapp ausgebildeten Details und die Einfahrt mit Blick in den kleinen Hof. Reizvoll ist die Spiegelung der gegenüberliegenden Altbebauung und der Gesamtblick in den Straßenzug mit der im Hintergrund aufragenden Ägidienkirche.