Nutzung, Bauzeit:
Städtebauliche Situation, Nachbargebäude:
Geschossigkeit und Dachform:
Baukörpergestaltung:
Bezug von Baukörper und Dachform zur Umgebung:
Fassadengestaltung:
Detaillierung:
Materialien und Farbgebung:
Bezug der Materialien und Fassadengestaltung zur Umgebung:
Abschließende Bewertung: –
In den 1990er Jahren entstand an der Westseite des Wilhelmitorwalls ein dreigeschossiges Bürogebäude. An der schrägen Grundstücksgrenze zum Nachbarhaus Nr. 29 befindet sich eine zugehörige Tiefgarageneinfahrt. Das Nachbargebäude Nr. 29 gehört zu den wertvollsten Villenbauten Braunschweigs, der Entwurf stammt von C. T. Ottmer (1839). Im Süden des Gebäudes befindet sich ein Gründerzeithaus.
Wilhelmitorwall 28 ist dreigeschossig, wobei die oberste Etage niedriger, farblich abgesetzt und leicht zurückspringend ausgebildet ist. Es wirkt damit als Staffelgeschoss. Darüber befindet sich ein deutlich auskragendes Flachdach. Die Fassade ist symmetrisch und zeigt an den Enden Vorsprünge in Form von Risaliten. Über dem schmalen Vordach des mittigen Eingangs zeigt ein schlitzartiges, bis in das oberste Stockwerk reichende Fenster das Treppenhaus an. Die hochrechteckigen Fensteröffnungen sind seitlich des Eingangs und an den Risaliten jeweils gruppiert.
Erd- und 1. Obergeschoss sind verputzt und gelb gestrichen, während das 2. Obergeschoss mit einer horizontalen Holzschalung verkleidet ist. Die Risalitfenster im Obergeschoss sind mit den Fenstern der obersten Etage gestalterisch zusammengezogen und durch ein Raster gegliedert. Sie bilden damit Uförmige Einschnitte in die Putzflächen der Risalite. Schalung, Fensterahmen, die Gliederungen der Risalitfenster zeigen einen blauen Farbton. In gleicher Farbe ist ein zwischen den Risaliten verlaufender Gesimsstreifen in Höhe der Obergeschossfenster gehalten. Die Fenster sind horizontal in einen niedrigen, feststehenden Brüstungsbereich und ungeteilte Dreh-Kipp-Flügel geteilt.
Seitlich der schräg geführten Tiefgarageneinfahrt befinden sich Betonwände und eine verputzte Grenzmauer zum Grundstück Nr. 29.
Mit der Grundform des Bürohauses (Symmetrie, Risalite) werden historische Vorbilder wie der benachbarte Villenbau von Ottmer zitiert. Das Gebäude fällt durch seine Größe, Farbgebung und einseitige Nutzung für gewerbliche Zwecke jedoch aus dem Rahmen der Wallringbebauung. Besonders störend wirkt die Tiefgarageeinfahrt, die unmittelbar neben einem bedeutenden Baudenkmal eine unverträgliche Zäsur in der Freiraumgestaltung bildet. Hier findet sich der entscheidende Ansatzpunkt für eine kritische Betrachtung von Wilhelmitorwall 28.