Nutzung, Bauzeit:
Städtebauliche Situation, Nachbargebäude:
Geschossigkeit und Dachform:
Baukörpergestaltung:
Bezug von Baukörper und Dachform zur Umgebung:
Fassadengestaltung:
Detaillierung:
Materialien und Farbgebung:
Bezug der Materialien und Fassadengestaltung zur Umgebung:
Abschließende Bewertung: -
Die zu den vielbefahrenen Erschließungsstraßen der Innenstadt gehörende Güldenstraße ist großenteils von einer heterogenen Bebauung der Nachkriegsjahrzehnte mit springenden Baufluchten gekennzeichnet. An der Westseite des nörlichen Straßenabschnitts sind in auf bisherigen Brachgrundstücken (zwischenzeitlich Tankstellenstandort) in jüngerer Zeit größere Bürokomplexe entstanden. Dazu gehört das 2017 fertiggestellte Bürohaus Güldenstraße 28.
Während der Neubau im Süden an ein weiteres Bürogebüde anschließt, bildet er nordseitig eine Ecksituation zu Gülden- und Echternstraße aus. Das Gebäude besteht aus einem riegelartigen sechsgeschossigen Bauteil an der Güldenstraße und zwei rückwärtigen viergeschossigen Flügelbauten zur Echternstraße, die jeweils mit Flachdächern abschließen. An der Nordfassade zum Fußgängerweg Güldenstraße - Hohetorwall bilden Haupt- und Flügelbau einen weiteren Knick. Hauptbau und Flügel umschließen einen U-förmigen Hof, der allerdings eingeschossig überbaut ist. Der städtebaulich prägende Gebäudeteil an der Güldenstraße ist entsprechend des Straßenverlaufs leicht geknickt. Im Nordteil des Erdgeschosses befindet sich ein tief eingezogener Eingagsbereich mit schrägen Wandungen und intergrierten Stufen. Südlich weist das Erdgeschoss neben der Garagenzufahrt einen Nebeneingang und Schlitzfenster auf. Das oberste Stockwerk zeigt nach Süden hin eine stärkere Abknickung und wirkt hier als Staffelgeschoss.
Die fünf etwa gleich hohen Obergeschosse sind durchgehend von schmal-hochrechteckigen und bodentiefen Fenstern gekennzeichnet. Lediglich in den beiden oberen Stockwerken existieren breitere, über jeweils drei Normalachsen gespannte Fensteröffnungen. Entscheidend für das Fassadenbild sind die Fenstereinfassungen durch schräg gestellte Pfosten und ebenso abgeschrägten Stockwerksübergängen. Damit ergibt sich ein Raster mit entsprechendem Fassadenrelief. Eine Variation des Rasters bilden die beiden oberen Geschosse des Riegelbaus Güldenstraße, dort sind die Fensteröffnungen vertikal optisch zusammengezogen. Das Raster erstreckt sich mit Abweichung gesondert gestalteter Eckfenster auch über die Norfassade des Hauptbaus sowie über die rückwärtigen Bauteile.
Die Fassade ist im Erdgeschoss verputzt, die Pfosten und Stockwerksgliederungen der Obergeschosse bestehen aus Formteilen aus Verbundwerkstoff. In der Farbgebung kontrastiert das gebrochene Weiß der Fassadenteile mit den anthrazitfarbenen Fensterprofilen.
Das Bürohaus setzt einen gewichtigen Akzent in der Bebauung der Güldenstraße. Die Baumasse zeigt sich für den Standort als durchaus angemessen, jedoch monolithisch. Die Eingangssituation ist signifikant. Trotz des Gebäudeknicks und der Variationen im Raster wäre eine weitere Differenzierung in der Baugestaltung – so durch ein insgesamt zurückspringendes oberes Stockwerk als Staffelgeschoss in variierter Gestaltung - durchaus wünschenswert.