Nutzung, Bauzeit:
Städtebauliche Situation, Nachbargebäude:
Geschossigkeit und Dachform:
Baukörpergestaltung:
Bezug von Baukörper und Dachform zur Umgebung:
Fassadengestaltung:
Detaillierung:
Materialien und Farbgebung:
Bezug der Materialien und Fassadengestaltung zur Umgebung:
Abschließende Bewertung: + +
Im südlichen Teil des Östlichen Ringgebiets ist an der Kastanienallee 2020/21 eine Baulücke in Ecklage zur Rosenstraße geschlossen worden. Der Neubau präsentiert sich entsprechend der örtlichen städtebaulichen Tradition als freistehender Baukörper mit seitlichen Durchfahrten. Die Nachbargebäude gehören als Fachwerkhäuser aus der Zeit um 1870/80 zur frühesten Bebauung des Stadterweiterungsgebiets.
Das viergeschossige Bauwerk erhebt sich hinter einem kleinen Vorgarten über einer Sockelzone und schließt mit einem Flachdach ab. Das 3. Obergeschoss springt ostseitig zur Rosenstraße deutlich zurück und bildet hier eine Terrasse aus. Die Hausecke ist knapp viertelkreisförmig abgerundet. Die in regelmäßigen Achsen platzierten hochrechteckigen Fenster werden von schlanken Brüstungsgesimsen und zwischen den Öffnungen leicht eingetieften Wandfeldern optisch zusammengefasst. Die Ecksituation ist durch breite Eckfenster mit gerundeten Verglasungen gekennzeichnet. Mit ihrer Gliederung nehmen sie den Takt der regelmäßigen Befensterung auf. Der Hauseingang befindet sich am Ende der Front zur Rosenstraße. Aus dem Sockel entwickelt sich an der Südfassade eine Freiterrasse. Der Vorgarten zeigt eine Einfriedung mit massiven Pfeilern und Stabgeländern. Die von knappen Laibungen eingefassten Fenster zeigen anthrazitfarbene Rahmen mit senkrechten Teilungen.
Die entsprechend der Horizontalgliederung fein reliefierten Wandflächen sind einheitlich verputzt und in gebrochenem Weiß gestrichen. Leicht dunkler abgesetzt sind die Gesimsstreifen der Brüstungen.
Das Wohnhaus setzt in dem kleinteilig und durchaus heterogen strukturierten Wohnquartier einen besonderen Akzent. Obwohl Kubatur, Dachform und Fassadengestaltung von der umgebenden Bebauung abweichen, ist das Gebäude als positiver Beitrag zur aktuellen Architektur zu werten. Die Gestaltung greift die Formen einer gemäßigten Moderne der Zwischenkriegszeit auf. Im Gegensatz zu den oftmals beliebig und gestaltarm daherkommenden Wohnungsneubauten zeigt Kastanienallee 26 eine durchaus elegante und einprägsame Erscheinung.