Nutzung, Bauzeit:
Städtebauliche Situation, Nachbargebäude:
Geschossigkeit und Dachform:
Baukörpergestaltung:
Bezug von Baukörper und Dachform zur Umgebung:
Fassadengestaltung:
Detaillierung:
Materialien und Farbgebung:
Bezug der Materialien und Fassadengestaltung zur Umgebung:
Abschließende Bewertung: +
Im Jahr 2014 wurde auf einer seit dem Zweiten Weltkrieg nicht wiederbebauten Fläche an der Wilhelmstraße ein insgesamt sechsgeschossiges Apartmenthaus fertiggestellt. Es befindet sich auf der Ostseite der Wilhelmstraße in Ecklage zur Neuen Knochenhauerstraße. Das Gebäude beinhaltet Wohnungen für Studierende und Einpersonenhaushalte.
Der Neubau ist als Solitärgebäude mit Flachdächern bzw. Dachterrassen ausgebildet. Ein Anschluss an die südliche Nachbarbebauung war aufgrund der dortigen Befensterung auch in der Seitenfront nicht möglich. Der Baukörper ist symmetrisch um ein mittiges Treppenhaus organisiert. Seine Gestaltung bildet eine zweischichtige Straßenfront aus, die beiden Stirnfassaden erscheinen nach oben hin abgetreppt. An der Westfassade zur Wilhelmstraße bilden das vertikal verglaste Treppenhaus und das oberste Stockwerk eine Rücklage. Somit entsteht der Eindruck eines zweiteiligen Gebäudes mit Staffelgeschoss. An den Stirnseiten springen beide obere Stockwerke zurück, wobei das 4. Obergeschoss in den jeweils äußeren Fensterachsen auch straßenseitig zurückgesetzt ist. Damit wirkt die obere Zone des Gebäudes hier gestuft. Die Rücksprünge werden als schmale Dachterrassen genutzt.
Die Fassaden sind durchweg verputzt und weiß gestrichen. Mit Ausnahme der Schaufenster im Erdgeschoss und der großflächigen Verglasung des Treppenhauses sind sämtliche Fensteröffnungen hochrechteckig und bodentief ausgebildet. An der Straßenfront sind sie regelmäßig angeordnet und entsprechen somit der Symmetrie. Durch die Fensterteilung wird die schlanke Erscheinung der Fenster noch erhöht. Das Gebäude ist knapp detailliert. An den Rücksprüngen bzw. Terrassen sowie Fensterbrüstungen sind schlichte Stabgeländer aus Metall angebracht. Die Dachkanten zeigen knappe Blechkantungen. An den Stirnfassaden bilden die Regenfallrohre ein gliederndes Element.
Die „City-Apartments“ schließen eine seit Jahrzehnten bestehende Brachfläche mit maßstäblicher Neubebauung. Ihre gestaffelte Kubatur und zurückhaltende Formensprache sind innerhalb der inhomogenen städtebaulichen Umgebung als angemessen zu bewerten. Eine dezente farbliche Differenzierung könnte dem Gebäude eine - hier durchaus wünschenswerte - lebhaftere Wirkung verleihen.