Nutzung, Bauzeit
Städtebauliche Situation, Nachbargebäude
Geschossigkeit und Dachform
Baukörpergestaltung
Bezug von Baukörper und Dachform zur Umgebung
Fassadengestaltung
Detaillierung
Materialien und Farbgebung
Bezug der Materialien und Fassadengestaltung zur Umgebung
Abschließende Bewertung: + +
Das viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus Breite Straße 25/26 ist ein Bestandteil der geschlossenen Bebauung an der Ostseite des Breiten Weges. Im Süden grenzt es direkt an das nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaute Stechinellihaus (Altstadtmarkt 8) und besitzt damit auch eine städtebauliche Wirkung für den entsprechenden Standpunkt auf dem Altstadtmarkt.
Ein leichter Knick in der insgesamt neunachsigen Fassade dokumentiert die ehemalige Parzellengrenze zwischen zwei unterschiedlichen Häusern. Der südliche, dreiachsige Gebäudeteil stammt im Kern noch aus der Zeit vor 1914, während der längere, nördliche Gebäudeteil nach der Zerstörung des dort einst vorhandenen Barockhauses Nr. 25 erst in den frühen 1950er Jahren errichtet wurde. Bei diesem Nachkriegsbau orientierte man sich am südlichen Nachbarhaus, das erneuert und in den Neubau einbezogen wurde.
Das Gebäude zeigt ein durch Profilierung abgesetztes Erdgeschoss, während die drei Obergeschosse mit einer vertikalen Gliederung durch Lisenen zusammengefasst sind. Über einem kräftigen Traufprofil erhebt sich ein ziegelgedecktes Satteldach. Das Erdgeschoss enthält zwei Ladenlokale mit Schaufenstern und Eingängen sowie eine asymmetrisch angeordnete Hofeinfahrt. Die breiteren Wandflächen seitlich dieser Durchfahrt setzen sich mit ebenfalls breiteren Lisenen in den Obergeschossen fort. Zwischen den fein gestuft ausgebildeten Lisenen befinden sich quadratische Fensteröffnungen. In den Brüstungsfeldern der Fenster sind leicht erhabene Wandfelder angeordnet, sie erinnern an eine Kassettierung.
Während das Erdgeschoss hellgrau gestrichen ist, zeigen die Gliederungen und Kassetten in den Obergeschossen eine weiße Farbgebung. Die Wandrück- lagen in den Brüstungen sind dagegen hellrötlich gefasst und korrespondieren mit der Farbgebung des Stechinellihauses. In den Obergeschossen befinden sich Kunststofffenster mit vertikaler Teilung.
Das Gebäude fügt sich ganz selbstverständlich in die von schlichten Putzbauten geprägte Straßenzeile ein. Der Fassadenknick und die asymmetrische Gliederung erzeugen ein unauffällig wirkendes Spannungsverhältnis. Mit den Gesimsen und den kassettierten Brüstungsfeldern sind Elemente traditioneller Architektur vorhanden. Durch den Einbau farblich abgestimmter Holzfenster wäre eine qualitative Verbesserung möglich.